Montag, 11. Jänner 2021

Rückblick

Lange habe ich mich nicht gemeldet, aber mein Leben war, bzw. ist ganz schön abwechslungsreich seit ich meinen Platz im Tierheim gegen ein gemütliches Zuhause eingetauscht habe.

Jetzt lebe ich schon fast 14 Jahre mit meinem Frauchen, Franz und der Katze Maxime im selben Haus. Auch andere Katzen versuchen sich einzuschmeicheln und sich einen Platz am Futtertrog zu sichern, allerdings sind die meisten mit Hunden nicht wirklich verträglich.

Nachdem meine Lieblingskatze Lady Lula, auch Lady Gaga genannt , verschwunden ist, habe ich lange nach schwarz-weißen Katzen Ausschau gehalten. Lediglich ein sehr alter und ziemlich vernachlässigter Kater ist kurz bei uns im Hof eingezogen und hat nach medizinischer Versorgung bis zu seinem Tod bei uns bleiben dürfen. Ich habe mich mit dem Kater angefreundet, denn er hat mir auch leid getan, weil seine ursprüngliche Familie ihn nicht mehr wollte - wohl wegen der nicht unbeträchtlichen Tierarztkosten.

Seit längerer Zeit kommt ein graues Tigerkätzchen regelmäßig fressen. Die Katze versteckt sich zumeist im vormaligen Schweinestall und lässt sich trotz aller Bemühungen nicht einfangen. Plötzlich war im Sommer aus dem Schweinestall ein leises Miauen zu vernehmen und dann guckten  plötzlich zwei niedliche Katzenkinder (1 Katzenbub und 1 Katzenmädchen) aus dem Türspalt. Ich hätte sehr gerne mit den beiden gespielt, aber  die beiden hatten großen Respekt vor mir. Mein Frauchen hat ihre Versuche, die ganze Katzenfamilie einzufangen, nicht aufgegeben. Auch mit einem großen grünen Käfig und einem kleinen weißen Gitterkäfig war die Fangquote gleich null. Lediglich einmal hat sich eines der Katzenkinder in die Falle verirrt, Frauchen meinte jedoch, für eine Trennung von der Mutter wäre das Kätzchen noch zu klein. Zusammenfassend muss ich leider feststellen, die Fangversuche waren ein großer Reinfall.   

Gemeinsam mit meiner Familie habe ich  auch viele Abenteuer erlebt, einiges von der Welt gesehen und viele Freundschaften geschlossen. 

So war ich unter anderem in Brandenburg am Schwielowsee, im Elsass, in der Wachau auf der Donau unterwegs, in Vorarlberg und Liechtenstein, Belgien, Südtirol und am Gardasee. Am besten hat es mir am Gardasee und in Meran gefallen. Mein Frauchen und Franz haben eine ganz tolle Berlinerin kennen gelernt und mein Frauchen hat sich mit dieser angefreundet. Auch ich finde Karin ganz toll und waren wir schon zweimal gemeinsam mit Karin an der Ostsee.  Dort habe ich auch Paulinchen, eine süße Dackeldame, kennen gelernt. Leider war Paulinchen zu diesem Zeitpunkt bereits sehr krank und  der letzte Besuch im Jahr 2019 war für Paulinchen schon etwas stressig. 

Anmerkung: Paulinchen ist im Herbst 2020 leider über die Regenbogenbrücke gegangen

Nun, 2020 gab es keinen richtigen Urlaub - angeblich waren Auslandsreisen verboten wegen einer Pandemie (als ob mir eine Pandemie etwas anhaben könnte) und hieß es laufend "zu Hause bleiben und Abstand halten". Es waren daher nur kurze Ausflüge an den Wallersee, sowie in die nähere Umgebung vorgesehen. Mein Frauchen wird zunehmend etwas seltsam, wenn viele Menschen aufeinander treffen. So behauptet sie, ich wäre ihr "Babyelefant" oder "persönlicher Abstandhalter" und hängt sich komische Stofffetzen vor das Gesicht, sodass ich gar nicht sehen kann, ob Frauchen fröhlich ist oder es Ärger gibt. Diese Stofffetzen dürften zwar neueste Mode sein, tragen jedoch nicht zur Verschönerung der Menschen bei, wobei noch nicht einmal klar ist, wie man diese trägt. Manche Masken baumeln an einem Band um den Hals, hängen unter dem Kinn und manche Menschen sehen aus, als hätten sie Entenschnäbel. Und wegen so einem Unsinn darf ich nicht verreisen.

Es gab trotzdem lange und schöne Spaziergänge an der Pinka gemeinsam mit anderen Hunden. Es ist ja schlimm, was manche Hunde erleben müssen, bzw. sich Menschen alles einfallen lassen. Meine Freundinnen Mika und Mimi sind z.B. aus einer ungarischen Tötungsstation gerettet worden. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche Ängste Hunde in einer derart grausamen Einrichtung verspüren müssen. 

Besonders mag ich "Kenny", einen Berner Sennenhund, dessen Herrchen  auch mich mit Leckerlis verwöhnt, wenn wir uns zufällig beim Spaziergang treffen. 

Auch in der Kanzlei meines Frauchens treibt sich ein weiterer Hund herum. Die französischen Bulldoggen habe ich erfolgreich vertrieben, dafür kommt jetzt des Öfteren ein Jack-Russel-Mischling in das Büro. Persönlichen Kontakt gibt es keinen, Lennie, wie der Typ heißt, ist nämlich meistens schläfrig oder grantig.  

Im Frühjahr 2020 hatte ich eine schwierige Operation am Vorderbein und hat mir die Narkose ziemlich zugesetzt.  Insgesamt gesehen habe ich die Operation zwar gut überstanden, allerdings merke ich zunehmend, dass ich nicht mehr der jüngste bin. Die Gelenke schmerzen schon und mag ich nicht mehr so lange spazieren gehen. Auch kann ich nicht mehr ins Auto springen, sodass mir mein Frauchen immer behilflich ist. 

Jetzt - nach meinem ausführlichen Bericht über die vergangenen Jahre -  fühle ich mich einfach müde und werde mich in meinen Korb zum Schlafen zurückziehen. Vorher muss ich noch in der Küche vorbeischauen, ich rieche nämlich gekochtes Huhn und das Hühnchen kann nur für mich bestimmt sein.

Deshalb verabschiede ich mich mit "Mahlzeit" und "Gute Nacht"

Sonntag, 10. Jänner 2021

Spaziergang 2020

 


Eine kleine Runde an der Pinka im Oktober 2020.